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Die 10 gefährlichsten Denkfehler in der Cybersicherheit – und wie Sie sie vermeiden

Als Entscheider haben Sie bereits in Cybersecurity investiert, aber fühlen sich noch immer unsicher. Tools und Audits sind vorhanden, dennoch fehlt die Überzeugung echter Sicherheit. Warum? Es liegt an zehn weit verbreiteten Denkfehlern, die Ihre Sicherheitsstrategie ausbremsen.

Alexander Subbotin, Geschäftsführer von MindSec IT & ByteSnipers.
Alexander Subbotin
13. Mai 2025
5 min read
Alexander Subbotin hält Vortrag auf dem Cybersecurity Summit 2024 in Hamburg.
Viele Unternehmen investieren heute in IT-Security: Firewalls, Pentests, Security-Audits, Awareness-Trainings. Und doch bleibt ein ungutes Gefühl. Ist wirklich alles sicher? Haben wir an alles gedacht? Was, wenn morgen ein Angriff passiert?

Wenn Sie sich diese Fragen stellen, sind Sie nicht allein. In meiner täglichen Arbeit mit mittelständischen Unternehmen und Konzernen treffe ich immer wieder auf dasselbe Phänomen: Die Technik ist da, aber das Denken hinkt hinterher. Und genau das ist das Problem.

In diesem Artikel zeige ich Ihnen die zehn häufigsten Denkfehler, die Entscheider in Sachen Cybersicherheit machen – und was Sie konkret tun können, um diese Stolpersteine zu umgehen.

Warum Denkfehler in der Cybersicherheit so gefährlich sind

Cybersicherheit ist längst kein rein technisches Thema mehr. Es betrifft das gesamte Unternehmen – von der Strategie bis zur Kultur. Trotzdem wird es oft noch wie ein IT-Projekt behandelt: begrenzt, budgetiert, delegiert.

Das ist riskant. Denn genau hier entstehen blinde Flecken: Wenn Entscheidungen auf falschen Annahmen basieren, helfen auch die besten Tools nichts. Der größte Hebel für echte Sicherheit liegt nicht in der Technik, sondern in der Denkweise – vor allem auf Führungsebene.

Denkfehler #1: „IT-Security ist ein Thema für die IT“

Ein absoluter Klassiker. Natürlich spielt die IT-Abteilung eine zentrale Rolle. Aber wenn das Thema dort bleibt, fehlt die strategische Verankerung.

Cybersicherheit ist eine Führungsaufgabe. Wer den Unternehmenserfolg schützen will, muss Sicherheit auf Augenhöhe mit Themen wie Finanzen, Personal oder Vertrieb behandeln.

Was Sie tun können:

Integrieren Sie Security in Ihre Unternehmensstrategie. Fragen Sie aktiv nach Risiken, fordern Sie regelmäßige Lageberichte – nicht nur bei Vorfällen.

Denkfehler #2: „Wir haben Tools und machen Pentests – also sind wir sicher“

Tools und Tests sind wichtig – aber sie sind kein Garant für Sicherheit. Sie messen nur, was getestet wird. Und sie reagieren auf bekannte Muster.

Was fehlt, ist der kontinuierliche Blick nach vorn. Angreifer entwickeln sich ständig weiter – Ihre Strategie sollte das auch tun.

Was Sie tun können:

Bauen Sie ein Sicherheitskonzept, das Prozesse, Menschen und Technik zusammenbringt. Setzen Sie auf kontinuierliche Verbesserung statt Einmal-Maßnahmen.

Denkfehler #3: „Unsere IT kümmert sich schon darum“

Diese Annahme führt schnell zu einer gefährlichen Entkoppelung: Die IT arbeitet im stillen Kämmerlein – und das Management fühlt sich nicht zuständig.

Doch echte Sicherheit braucht Dialog. Nur wenn Fachbereiche, Führung und IT zusammenarbeiten, entstehen tragfähige Lösungen.

Was Sie tun können:

Schaffen Sie regelmäßige Austauschformate zwischen IT und Geschäftsleitung. Legen Sie gemeinsame Ziele fest – und messen Sie Fortschritt gemeinsam.

Denkfehler #4: „Wir hatten noch keinen Vorfall – also machen wir alles richtig“

Nur weil nichts passiert ist, heißt das nicht, dass alles sicher ist. Im Gegenteil: Die meisten Unternehmen merken erst nach einem Angriff, wie verwundbar sie sind.

„Kein Vorfall“ bedeutet oft: Niemand hat es bemerkt. Oder: Der Angreifer hat sich noch nicht entschieden, aktiv zu werden.

Was Sie tun können:

Führen Sie regelmäßige Schwachstellenanalysen durch – auch ohne akuten Anlass. Testen Sie Ihre Prozesse, bevor es jemand anderes tut.

Denkfehler #5: „Unser Risiko ist gering – wir sind kein attraktives Ziel“

Diese Einstellung höre ich oft von kleineren Unternehmen. Leider ist sie gefährlich.
Denn Angreifer suchen nicht nur große Fische – sondern vor allem leichte Beute.

Unzureichend geschützte Systeme, fehlende Awareness, veraltete Software: Das sind Einfallstore, die unabhängig von der Unternehmensgröße funktionieren.

Was Sie tun können:

Bewerten Sie Ihre Risiken realistisch. Denken Sie nicht nur an Datenklau, sondern auch an Betriebsausfälle, Erpressung oder Reputationsverlust.

Denkfehler #6: „Ein externes Audit reicht völlig aus“

Audits sind wichtig – aber sie sind nur Momentaufnahmen. Die Sicherheitslage ändert sich ständig. Was heute passt, kann morgen überholt sein.

Wenn Audits zur Beruhigung dienen statt zur Weiterentwicklung, verlieren sie ihren Sinn.

Was Sie tun können:

Nutzen Sie Audits als Startpunkt, nicht als Endpunkt. Ergänzen Sie sie durch interne Reviews und kontinuierliches Monitoring.

Denkfehler #7: „Cybersicherheit kostet nur Geld – sie bringt nichts ein“

Ein oft unterschätzter Punkt: Gute Security ist schwer zu quantifizieren – vor allem, wenn sie funktioniert.

Doch was wäre die Alternative? Ein einziger Angriff kann Millionen kosten – ganz zu schweigen von Vertrauensverlust und Marktanteilen.

Was Sie tun können:

Betrachten Sie Security als Teil Ihrer Investitionsstrategie. Rechnen Sie nicht nur Kosten, sondern auch vermiedene Schäden. Der ROI liegt oft in der Vermeidung.

Denkfehler #8: „Unsere Mitarbeitenden sind vorsichtig genug“

Viele Unternehmen verlassen sich auf das Bauchgefühl: „Unsere Leute sind vernünftig, da passiert schon nichts.“

Doch menschliches Verhalten ist komplex – und leicht manipulierbar. Phishing, Social Engineering, Deepfakes – das Ziel sind immer Menschen.

Was Sie tun können:

Führen Sie praxisnahe, regelmäßige Awareness-Trainings durch. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Beispielen aus dem echten Leben.

Denkfehler #9: „KI, Deepfakes & Co. betreffen uns (noch) nicht“

Falsch gedacht. KI-basierte Angriffe sind keine Science-Fiction – sie sind Realität.

Ob gefälschte Stimmen, täuschend echte Videos oder automatisierte Betrugsversuche: Die Angriffsflächen wachsen – und sie sind nicht mehr nur auf Tech-Giganten beschränkt.

Was Sie tun können:

Setzen Sie sich frühzeitig mit KI-Szenarien auseinander. Schulen Sie Führungskräfte im Umgang mit Deepfakes. Entwickeln Sie Notfallpläne für neue Angriffsformen.

Denkfehler #10: „Wir reagieren, wenn etwas passiert“

Dieser Satz ist vielleicht der gefährlichste. Denn wer nur reagiert, verliert Zeit – und Kontrolle.

Cyberkrisen lassen sich nicht nebenbei managen. Sie brauchen klare Prozesse, eingespielte Teams und Entscheidungsstärke.

Was Sie tun können:

Erarbeiten Sie ein klares Incident-Response-Konzept. Testen Sie es regelmäßig – am besten in Form von Planspielen. So sind Sie im Ernstfall vorbereitet.

Sicherheit beginnt im Kopf der Entscheider

Cybersicherheit ist kein Tool, kein Audit, kein Projekt. Sie ist eine Haltung.

Wenn Sie diese zehn Denkfehler erkennen – und bewusst vermeiden – schaffen Sie die Grundlage für eine nachhaltige Sicherheitsstrategie. Eine, die Technik, Prozesse und vor allem Menschen zusammenbringt.

Und genau hier setzen wir bei MindSec IT an: Mit psychologischem Know-how, unternehmerischem Blick und viel Erfahrung begleiten wir Unternehmen auf dem Weg zu einer resilienten Sicherheitskultur.

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